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Logopädie

Logopädie hilft Menschen, die an einer Sprach-, Stimm-, Schluck-, Hör- oder Wahrnehmungsstörung leiden. Diese Beeinträchtigungen können z. B. durch Krankheit, Verletzungen, Behinderungen oder Fehlbildungen hervorgerufen werden. Beispiele dafür sind: fehlerhafte Aussprache, Stottern, Krankheiten der Stimmbänder, Schwierigkeiten beim Schlucken, Zungenfehlfunktionen bei kieferorthopädischen Problemen, Sprachstörungen nach Schlaganfall, Hirntumor oder Unfall / Koma, Schwerhörigkeit, Wahrnehmungsprobleme und Störungen der Sprache bei psychiatrischen, neurotischen und psychosomatischen Krankheiten. – Logopädie hilft Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

 

Logopädie bei Erwachsenen

Die Logopädie bzw. ein Logopäde beschäftigt sich mit der Diagnose und Behandlung von Sprachstörungen, Sprechstörungen, Stimmstörungen, Schluckstörungen und Hörstörungen. Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit der Patienten zu verbessern.

An Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen können nicht nur Säuglinge, Kinder und Jugendliche leiden, sondern auch Erwachsene.

Hintergründe dafür können psychische, neurologische, organische und psychosomatische Störungen und Erkrankungen sein. Hier setzt die Logopädie bei Erwachsenen ein.

Störungen der Sprache, beim Sprechen, der Stimme, beim Schlucken oder Hören sind bei Erwachsenen oft durch Gehirnschädigungen hervorgerufen. Also zum Beispiel durch einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Tumor oder degenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer und Demenz.

Aber auch bei chronischen Kehlkopfentzündungen (Laryngitis) kann ein Stimmtraining helfen, um die Stimmlippen zu entlasten und die Stimme richtig einzusetzen. Typische Symptome für eine Kehlkopfentzündung sind Husten und Heiserkeit. Die chronische Laryngitis kommt oft bei Menschen mit starker Stimmbelastung und bei Rauchern vor.

Stimmstörungen können aber auch psychische Ursachen haben. Auslöser können psychischer Stress, seelische Konflikte und nicht zugelassene unangenehme Gefühle sein. Diese Ursachen können sich in Heiserkeit, Husten und Räusperzwang äußern. Es kann aber auch zu verändertem Klang der Stimme, zum Wechseln von Tonhöhen, erschwertem Stimmeinsatz und geschwächter Lautstärke der Stimme bis hin zum Flüstern kommen.

 

Häufige Krankheitsbilder für die Logopädie bei Erwachsenen

 

Aphasie

Eine zentrale Sprachstörung durch Hirnschäden, die alle Bereiche der Sprache betrifft wie z. B. Sprechen, das Sprachverständnis, den Abruf von Wörtern, Grammatik, das Lesen und Schreiben.

Sprechapraxie

Wie die Aphasie ist auch die Sprechapraxie neurologisch bedingt. Bei diesen Patienten ist die Planung der Bewegungsmuster, die zum Sprechen notwendig sind, gestört. Es werden Laute weggelassen, Laute hinzugefügt und / oder in der falschen Reihenfolge gesprochen. Außerdem sind die Stimmmelodie und der Stimmrhythmus verändert, so dass die Patienten oft schwer zu verstehen sind.

Dysarthrien (Sprechstörungen)


Diese Patienten sprechen undeutlich, gepresst bis hin zur Unverständlichkeit. Die Sprechmotorik ist gestört. Sprechstörungen können durch Verletzungen der für das Sprechen zuständigen Muskeln und Nerven entstehen oder in Folge von Krankheiten wie Morbus Parkinson. Häufig kommt zu Sprechstörungen auch noch Beeinträchtigungen bei der Atmung und der Stimmbildung im Kehlkopf hinzu (Dysarthrophonie).

Dysphonien (Stimmstörungen)

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen funktionellen und organischen Stimmstörungen. Zu den funktionellen gehören zum Beispiel Räusperzwang und Heiserkeit. In diesen Fällen setzen Patienten Atmung und Kehlkopf beim Sprechen falsch bzw. unwirtschaftlich ein. Wenn Stimmgebungsorgane nicht mehr richtig funktionieren oder die Stimme völlig ausfällt sind oft bösartige Tumore, Entzündungen und Lähmungen dafür verantwortlich.

Dysphagie (Schluckstörung)

Das Schlucken ist besonders häufig nach einem Schlaganfall behindert. Weiter Ursachen können Bestrahlungen und Operationen im Bereich des Mundes oder des Halses sein (z. B. bei bösartigen Tumoren). Schluckstörungen können die Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung erschweren und sogar ganz unmöglich machen.

Logopädie bei Erwachsenen: Behandlung

Eine ausführliche Diagnostik durch einen Logopäden steht am Anfang jeder Behandlung. Der Logopäde untersucht über verschiedene Tests, welcher Bereich der Sprache beeinträchtigt ist und in welchem Umfang. Diese Tests, ärztliche Befunde und Ergebnisse von Voruntersuchungen bilden dann die Basis für ein Therapiekonzept, das der Logopäde individuell für jeden Patienten erarbeitet.

Bei der Therapie greifen Logopäden auf ein breites Spektrum von Behandlungsmethoden zurück. Dazu gehören Sprach- und Sprechübungen, Sprech-, Stimm- und Schlucktechniken, Atemübungen, Bewegungs- und Schlucktechniken. Eine logopädische Behandlung dauert oft sehr lange Zeit und erfordert von Patienten und Angehörigen viel Eigeninitiative. Deswegen ist es wichtig, dass der Logopäde sowohl Patienten als auch Angehörige intensiv berät und wenn möglich auch Anleitungen zum Eigentraining gibt.

Wie schnell der gewünschte Erfolg erreicht wird hängt u. a. von den therapeutischen Zielen, der Art und dem Schweregrad der Störung und der Mitarbeit des Patienten ab. Auch wenn es manchmal ein langer Weg ist, mit der Logopädie gelingt es fast immer, die Beschwerden der Patienten zu beheben oder zu verbessern.

 

Logopädie bei Kindern und Jugendlichen

Bei der Logopädie stehen die Diagnose und Behandlung von Sprachstörungen, Sprechstörungen, Stimmstörungen, Schluckstörungen und Hörstörungen im Mittelpunkt der Therapie. Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

Das ist deshalb so wichtig, weil Mängel in der sprachlichen Entwicklung Nachteile bringen: im Kindergarten, in der Vorschule, in der Schule, im Kontakt mit anderen und für das eigene Selbstwertgefühl.

Hintergründe dafür können psychische, neurologische, organische und psychosomatische Störungen und Erkrankungen sein.

 

Anwendungsgebiete Logopädie bei Kindern und Jugendlichen

Wie bei Erwachsenen kann bei Kindern und Jugendlichen eine logopädische Behandlung aus sehr verschiedenen Gründen notwendig sein. Zum Beispiel:

Sprachentwicklungsstörungen

Die Sprachentwicklung beim Menschen entwickelt sich in verschiedenen Schritten: Zuerst werden einzelne Wörter gesprochen, danach kurze Sätze und mit drei bis vier Jahren werden die Grundprinzipien der Grammatik begriffen. Sprachverständnis und Sprechen entwickeln sich bei Kindern nach einem bestimmten Schema. Nach einer gewissen Zeitspanne sollten die einzelnen Schritte umgesetzt sein. Bei einer Sprachentwicklungsstörung laufen diese Prozesse jedoch verzögert ab. Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko, eine Lese-Rechtschreib-Schwäche zu entwickeln.

Artikulationsstörungen

Das bekannteste Beispiel für eine Artikulationsstörung ist das Lispeln, bei dem die Kinder Probleme haben, das S auszusprechen. Aber auch andere Laute nicht richtig sprechen zu können, ist ein typisches Merkmal einer Lautfehlbildung. Beim Lispeln findet man oft auch eine Schwäche der Muskulatur im Mundbereich (myofunktionelle Schwäche). Deshalb haben betroffene Kinder oft auch ein abweichendes Schluckmuster.

Stimmstörungen

Wie bei Erwachsenen sind Symptome für eine Stimmstörung bei Kindern u. a. eine heisere, raue Stimme bis hin zum Stimmausfall.

Hörstörungen

Die Sprachentwicklung bei Kindern ist wesentlich von gutem Hören abhängig. Gar nicht, kaum oder schlecht zu hören, betrifft die Fähigkeit zu sprechen, das Sprachverstehen und die Konzeptbildung.

Funktionsstörungen im Mund- und Gesichtsbereich

Davon besonders betroffen sind Kinder mit angeborenen Fehlbildungen zum Beispiel einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Ein anderer Grund für Funktionsstörungen: Durch Zahnfehlstellungen oder Kieferproblemen können Muskeln beeinträchtigt werden, die für den Sprechvorgang mit verantwortlich sind.

Störungen des Redeflusses

Laut-, Silben- und Wortwiederholungen sind Zeichen für Störungen des Redeflusses. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Stottern, unter dem auch Erwachsene leiden können.

 

Logopädie bei Kindern und Jugendlichen: Behandlung

Am Anfang jeder Behandlung durch einen Logopäden steht eine ausführliche Diagnostik. Der Logopäde untersucht über unterschiedliche Tests, welcher Bereich der Sprache gestört bzw. beeinträchtigt ist und in welchem Ausmaß. Diese Tests, ärztliche Befunde und Ergebnisse von Voruntersuchungen führen dann zu einem Therapiekonzept, das der Logopäde individuell für jedes Kind erarbeitet.

Behandlungsmethoden können u. a. Sprech- und Sprachübungen, Sprech-, Stimm- und Schlucktechniken, Atemübungen, Bewegungs- und Schlucktechniken sein. Eine logopädische Behandlung dauert oft sehr lange Zeit und erfordert von den betroffenen Kindern und Angehörigen sehr viel Eigeninitiative. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten als auch Angehörige vom Logopäden intensiv beraten werden (wenn möglich auch Anleitungen zum Eigentraining).

Logopädie hilft zum Beispiel bei

  • Verzögerung der Sprachentwicklung bei Vorschulkindern
  • Störungen in der Aussprache (Dyslalie)
  • Mutismus
  • LRS Lese- Rechtschreibschwäche
  • Lispeln (Sigmatismus)
  • myofunktionellen Störungen
  • Schluckstörungen (Dysphagie)
  • Sprechstörungen (Dysarthrie)
  • Schluckproblemen
  • auditive Wahrnehmungsstörung
  • Stimmstörungen
  • bei Schädel- Hirnverletzungen

Praxiskonzept Logopädie

In vieler Hinsicht sind Ergotherapie und Logopädie die ideale therapeutische Ergänzung, die sich gegenseitig unterstützen und bereichern.

Sowohl junge als auch ältere Patienten können von der Kombination in unserer Praxis profitieren, die sich von Anfang an bewährt hat und immer wieder neue Anregungen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet.

Neben den häufiger auftretenden Aufgaben der Logopädie – in der Pädiatrie oder der Behandlung von Erwachsenen bei neurologischen Ausfällen oder bei Stimmstörungen – bieten wir zusätzliche und spezielle Therapieformen an.

 

Atem- und Stimmtherapie nach Schlaffhorst-Andersen

Die Rückverbindung des Menschen zu seinen Atem-kräften sowie Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit sind das Ziel der Stimmtherapie nach Schlaffhorst-Andersen, nach der in unserer Praxis gearbeitet wird. Der gesamte Mensch mit seinem persönlichen Ausdruck durch seine Stimme steht im Mittelpunkt und soll in dieser Gesamtheit wieder zu seinem körperlichen und emotionalen Gleichgewicht finden.

 

Körperorientierte Sprachtherapie k-o-s-t ®

Mit der Körperorientierten Sprachtherapie k-o-s-t nach Susanne Codoni bieten wir eine wirksame und wohltuende Basistherapie für die unterschiedlich-sten Störungen im Bereich von Sprache, Kommuni-kation und Bewegung an. k-o-s-t eignet sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck-, und Redefluss-störungen, denn durch die aufbauende Arbeit direkt am Patienten erarbeitet sie eine Körperstabilisierung und Aufrichtung, die die differen-zierte Behandlung der eigentlichen Sprachauffälligkeit vorbereitet und effektiv erleichtert.

 

GRUMS ® – Das Heidelberger Gruppenkonzept für myofunktionelle Störungen

Basierend auf den Erkenntnissen der Sensorischen Integrationstherapie hat das Heidelberger Gruppenkonzept nicht nur die Funktionsverbesserung der orofazialen Muskulatur, sondern auch eine Stärkung der kindlichen Persönlichkeit zum Ziel.

Zu diesem Zweck berücksichtigen wir in der Therapie außer der Mundmotorik, der Artikulation und der orofazialen Wahrnehmung auch Unsicherheiten in der grobmotorischen Bewegungskoordination, Probleme im Spracherwerb und Defizite in der Aufmerksamkeit.

Die klare Struktur und die vertrauten Abläufe in der Kleingruppe (max. 6 Kinder) stärken spielerisch das Selbstbewusstsein und die Frustrationstoleranz der Kinder, fördern die sozialen Kompetenzen und den Spaß am eigenen Ausprobieren.

 

Stottertherapie

Ein weiterer wichtiger Teil der logopädischen Arbeit unserer Praxis ist die Behandlung des Stotterns bei Kindern und Erwachsenen. Die Therapie mit Erwachsenen orientiert sich am klas-sischen Konzept nach Charles van Riper, wobei das Hauptaugenmerk auf der Förderung der Identifikation und der Desensibilisierung liegt, mit dem Nahziel der Akzeptanz des Stotterns und dem Fernziel der Hilfe durch Selbsthilfe. Bei dieser Arbeit stützen wir uns auch auf Methoden aus Formen der humanistischen Psychotherapie, z. B. der Klientenzentrierten Gesprächsführung und der Gestalttherapie.

 

Bei der Behandlung von Kindern soll vor allem durch den spielerischen Umgang mit Sprache dem Stottern der Schrecken genommen werden, um so die Möglichkeit zur Annahme des Stotterns zu eröffnen. Wir lehnen uns dabei an das Konzept „Kids – Kinder dürfen stottern“ und „Mini-Kids“ an, das für jedes Kind individuell neu gestaltet wird. Wie die erwachsenen Stotterer darf auch das Kind lernen, selbstbewusst und selbstständig mit seinem Stottern umzugehen: Stottern zu dürfen. Hierbei ist die Elternberatung ein  grundlegender Baustein, um dem stotternden Kind in der Familie den nötigen Rückhalt zu sichern.

 

 

Phonologische Störungen

Um die Behandlung von phonologischen Störungen vom reinen Hörtraining zu einer anregenden Thera-piestunde zu machen, greifen wir zurück auf die Unterstützung durch elektronische Medien (Audiva, Brain-Boy, Dicho-Boy, therapeutische Software) aber auch auf klassische Methoden wie Klangstäbe und Orff’sche Instrumente, Fingerspiele, Reime, Hör- und Lauschspiele auf sprachlicher und nicht-sprachlicher Ebene.

 

So ist es möglich, spielerisch und dabei gezielt die Fähigkeiten der engeren und weiteren phonolo-gischen Bewusstheit durch wechselnde Angebote anzuregen und zu fördern.